This doctoral thesis analyses the development of the sanctuary of Eleusis between the sixth and fourth centuries B.C. in the context of its ritual practices. Unlike the traditional archaeological interpretation which relates spatial and social development of Eleusis to the action of great political leaders, this research investigates the expansion and improvements in the sanctuary through different uses by various agents with lens to the reciprocal shaping between religious experiences and long-term investments. Thus, the thesis traces appropriations by different individuals, as manifested in expressive, ritual and political forms in material objects, discourses and the built environment. In parallel, it seeks to understand how the (built) environment influences different human agents. To this end, this PhD thesis incorporates the processing of archaeological data from ancient topography and epigraphy, in addition to textual sources. The research framing considers the natural landscape and built spaces of the sanctuary at Eleusis, its counterpart in Athens (the City Eleusinion), and the procession road with its roadside sanctuaries, which connects both parts in West Attica. The research was elaborated based on scientific literature review and organization, critical review of sources, crossing analysis of archaeological data from topography and epigraphy, elaboration of GIS Maps and preparation of Epigraphic Repertoire. Based on a relational and material-evidenced approach elaborated from recent theoretical concepts, such as network thinking and Lived Ancient Religion, this thesis is presented in four parts. In the first part, a critical review on the paradigm of Polis Religion is presented with notes to its inconsistencies and limitations in describing religious experiences in Eleusis. It then presents theoretical foundations for an alternative relational model capable of incorporating archaeological sources. Formalities regarding the organisation and methodology of the data are presented in the second part, followed by a critical description of the archaeological, epigraphic and textual sources. The third part investigates the development of the sanctuary properly from the uses by different agents in ritual practices. In addition, considerations are made about the agency of built and natural environment. Thus, the following rituals are analysed: practices of depositing, the ritual practice of procession, the ritual practice of first-fruits offerings (aparche) and the ritual practice of initiations. The fourth part presents a diachronic analysis to the development of the sanctuary through the social organisation through networks at Eleusis. The focus is on the construction of relationships between different individuals based on their interactions with space and material objects in the historical context of Eleusis and the western border of Attica. The results of our approach are the composition of a more complex frame of change in ritual practices and social organisation of the sanctuary of Eleusis. The establishing of relationships between different agents and materiality throughout the historical process demonstrated that the development of the built environment and networks around the sanctuary occurred from tensions, negotiations and innovations in the face of historical contingency.

Diese Dissertation untersucht die Entwicklung des Heiligtums von Eleusis zwischen dem sechsten und vierten Jahrhundert v. Chr. im Kontext seiner rituellen Praktiken. Im Gegensatz zur traditionellen archäologischen Interpretation, die die räumliche und soziale Entwicklung von Eleusis mit dem Wirken großer politischer Führer in Verbindung bringt, untersucht diese Dissertation die Erweiterung und Verbesserung des Heiligtums durch unterschiedliche Nutzungen durch verschiedene Akteure mit Blick auf die wechselseitige Gestaltung zwischen religiösen Erfahrungen und langfristigen Investitionen. In dieser Doktorarbeit werden die Aneignungen durch verschiedene Individuen nachgezeichnet, die sich in expressiven, rituellen und politischen Formen in materiellen Objekten, Diskursen und der gebauten Umwelt manifestieren. Parallel dazu wird versucht zu verstehen, wie die (gebaute) Umwelt verschiedene menschliche Akteure beeinflusst. Zu diesem Zweck werden in dieser Dissertation neben textlichen Quellen auch archäologische Daten aus der antiken Topographie und Epigraphik verarbeitet. Der Forschungsrahmen betrachtet die natürliche Landschaft und die gebauten Räume des Heiligtums in Eleusis, sein Gegenstück in Athen (das städtische Eleusinion) und die Prozessionsstraße mit ihren Straßenheiligtümern, die beide Teile in Westattika verbindet. Die Forschung wurde auf der Grundlage einer wissenschaftlichen Literaturrecherche und -organisation, einer kritischen Überprüfung der Quellen, einer Kreuzungsanalyse der archäologischen Daten aus Topographie und Epigraphik, der Erstellung von Geoinformationssystem-Karten und der Vorbereitung eines epigraphischen Repertoires durchgeführt. Diese Forschung basiert auf einem relationalen und materialbegründeten Ansatz, der sich auf neuere theoretische Konzepte wie Netzwerkdenken und gelebte antike Religion stützt, und gliedert sich in vier Teile. Im ersten Teil wird ein kritischer Überblick über das Paradigma der Polis-Religion mit Hinweisen auf seine Ungereimtheiten und Grenzen bei der Beschreibung religiöser Erfahrungen in Eleusis gegeben. Anschließend werden theoretische Grundlagen für ein alternatives relationales Modell vorgestellt, das archäologische Quellen einbeziehen kann. Im zweiten Teil werden Formalitäten zur Organisation und Methodik der Daten vorgestellt, gefolgt von einer kritischen Beschreibung der archäologischen, epigraphischen und textlichen Quellen. Im dritten Teil wird die Entwicklung des Heiligtums anhand der Nutzung durch verschiedene Akteure in rituellen Praktiken untersucht. Darüber hinaus werden Überlegungen angestellt, wie sich die bauliche und natürliche Umwelt auf die menschlichen Akteure auswirkt. So werden die folgenden Rituale analysiert: Praktiken der Hinterlegung, die rituelle Praktik der Prozession, die rituelle Praktik der Erstlingsopfer (aparche) und die rituelle Praktik der Einweihungen. Der vierte Teil präsentiert eine diachrone Analyse der Entwicklung des Heiligtums durch die sozialen Netzwerke in Eleusis. Der Schwerpunkt liegt auf der Konstruktion von Beziehungen zwischen verschiedenen Individuen auf der Grundlage ihrer Interaktionen mit Raum und materiellen Objekten im historischen Kontext von Eleusis und der westlichen Grenze von Attika. Die Ergebnisse unseres Ansatzes sind die Zusammenstellung eines komplexeren Rahmens von Veränderungen in den rituellen Praktiken und der sozialen Organisation des Heiligtums von Eleusis. Die Herstellung von Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteuren und der Materialität während des gesamten historischen Prozesses zeigte, dass die Entwicklung der gebauten Umwelt und der Netzwerke um das Heiligtum aus Spannungen, Verhandlungen und Innovationen angesichts der historischen Kontingenz resultierte.